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Wie entsteht eine Vitamin D Überdosierung?
Übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
Eine Vitamin D Überdosierung entsteht in der Regel durch die übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Da der Körper Vitamin D in Fettzellen speichern kann, kann es bei einer zu hohen Zufuhr zu einer Anreicherung und somit zu einer Überdosierung kommen.
Wieviel Vitamin D führt zu einer Überdosierung?
Hier streiten sich die Geister. Während die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) eine tägliche Aufnahme von 200 IE (Internationale Einheiten) empfiehlt, spricht das RKI (Robert Koch Institut) 800 IE. Andere Quellen empfehlen die Einnahme je nach Körpergewicht. Hier sind Werte zwischen 3.750 IE (50kg) bis 8.250 IE (110kg). Demnach ist die Aufnahme von 70-80 IE je Kilogramm Körpergewicht je Tag optimal (Quelle: Holick MF, The vitamin D epidemic and its health consequences. Nutr. 2005;135:2739S–2748S). Somit würde ich mit 85kg auf einen Wert zwischen 5.950 IE und 6.800 IE.
Ich selbst wiege ca. 85kg und habe von Oktober 2022 bis April 2023 jeden Tag 7.000 IE in Tropfenform (7 Tropfen von Natural Elements ) täglich substituiert. Im Winter (von Ende September bis Ende April) bildet der Körper kein Vitamin-D durch Sonnenlicht). Ich testete meinen Vitamin-D Spiegel Anfang Mai und hatte einen Wert von 51,85 ng/ml.
Dieser Wert stellt ein gewisses Optimum dar. Ein Test bei Naturvölkern (Massai), welche sich tagsüber viel im Freien aufhalten, ergab Werte im Schnitt von 48ng/ml. Bei Dachdeckern und Gärtnern, welche ebenfalls viel im Freien arbeiten, haben Werte von ca. 50ng/ml ergeben. Werte um 50ng/ml stellen somit eine Grenze dar, die vom Körper gebildet wird.
Um die Frage zu beantworten, wie viel Vitamin D zu einer Überdosierung führt, muss man sich schon den ganzen Tag im Freien aufhalten und zusätzlich noch eine erhöhte Aufnahme von Nahrungsergänzung über zusätzliches Vitamin D haben.
Man findet im Internet auch kaum Beispiele für eine Vitamin D Überdosierung. Diese kann vorkommen, wenn die Betroffenen die Einnahme von 70-80IE je kg Körpergewicht deutlich für einen längeren Zeitraum überschreiten.
Kritsich werden dann auch erst Werte von über 90-150ng/ml. Extrem gefährlich sind dann alle Werte über 150ng/ml.
Bei meinem Körpergewicht von 85kg müsste ich innerhalb 90 Tagen jeden Tag 23.000IE substituieren. Wenn ich den Wert in 30 Tagen erreichen möchte, müsste ich je Tag 45.000IE aufnehmen.
Übermäßige Sonneneinstrahlung
Eine Überdosierung durch Sonneneinstrahlung ist fast ausgeschlossen, da der Körper die Vitamin D Produktion bei starker UV-Strahlung reguliert.
Symptome einer Vitamin D Überdosierung
Anzeichen einer Hyperkalzämie
Eine Vitamin D Überdosierung führt zu einer Hyperkalzämie, also einem erhöhten Calciumspiegel im Blut. Symptome dafür können Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, häufiges Wasserlassen oder Durst sein.
Weitere mögliche Symptome
Zusätzlich können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Verwirrtheit und Stimmungsschwankungen auftreten.
Risiken und Folgen einer Vitamin-D Überdosierung
Nierenprobleme
Eine langfristige Vitamin-D Überdosierung kann zu Nierenproblemen führen. Durch die erhöhten Calciumwerte im Blut kann sich Calcium in den Nieren ablagern und Nierensteine oder Nierenverkalkungen verursachen.
Knochenabbau
Paradoxerweise kann eine Vitamin-D Überdosierung auch den Knochenabbau fördern. Bei hohen Calciumwerten im Blut wird das Hormon Calcitonin weniger produziert, das für den Knochenaufbau notwendig ist.
Diagnose einer Vitamin-D Überdosierung
Eine Vitamin-D Überdosierung kann durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Der Arzt misst dabei den Vitamin-D- und den Calciumspiegel im Blut. Zusätzlich können gegebenenfalls weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel eine Nierenfunktionsprüfung, durchgeführt werden.
Sie können auch selbst einen Bluttest für die Bestimmung Ihres Vitamin-D Spiegels durchführen.[OM4]
Behandlung einer Vitamin-D Überdosierung
Reduzierung der Vitamin-D Zufuhr
Die erste Maßnahme bei einer Vitamin-D Überdosierung ist die Reduzierung der Vitamin-D Zufuhr. Dies bedeutet, dass Nahrungsergänzungsmittel abgesetzt oder reduziert werden müssen.
Medikamentöse Behandlung
In manchen Fällen kann es notwendig sein, die Hyperkalzämie medikamentös zu behandeln, um den Calciumspiegel im Blut zu senken. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von Diuretika oder Kalziumantagonisten erfolgen.
Vorbeugung einer Vitamin-D Überdosierung
Richtige Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln
Um einer Vitamin-D Überdosierung vorzubeugen, sollten Nahrungsergänzungsmittel nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen und die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten werden. Richtwerte sind hier ca. 70-80 IE (internationale Einheiten) je kg Körpergewicht und Tag in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung auf die Haut. Wer sich also in den Monaten von April bis September viel im Freien aufhält und dabei die Sonne viel auf die Haut einstrahlt, sollte deutlich weniger Vitamin-D substituieren.
Einhaltung von Empfehlungen für Sonneneinstrahlung
Auch wenn eine Überdosierung durch Sonnenlicht selten ist, sollte man dennoch auf einen ausgewogenen Umgang mit Sonneneinstrahlung achten. Dabei sind die Empfehlungen für die jeweilige Hauttypen und den UV-Index zu berücksichtigen.
Fazit
Eine Vitamin-D Überdosierung ist meist durch eine übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bedingt und kann zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen. Eine angemessene Dosierung von Vitamin-D-Präparaten und ein ausgewogener Umgang mit Sonneneinstrahlung können helfen, eine Überdosierung zu vermeiden.